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Modulares Bauen
Wohnungssuche in Deutschland ist in den meisten Regionen eine frustrierende Angelegenheit. Eine bezahlbare Wohnung zu finden, gleicht einem Sechser im Lotto. Vor allem für junge Menschen, Familien oder Rentner mit kleinem Einkommen ist das ein großes Problem. Experten schätzen, dass deutschlandweit 1,5 Millionen Wohneinheiten fehlen – vor allem in Großstädten.
Die vorherige Bundesregierung wollte das lösen. Mit ihrem Maßnahmenpaket, das zum Ziel hatte, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, ist sie jedoch krachend gescheitert. Die aktuelle Regierung will die Problematik ebenfalls angehen und die Schaffung von ausreichend bezahlbarem Wohnraum weiter vorantreiben. Zahlen nennt sie vorsichtshalber nicht.
Doch wie ist das umsetzbar? Die Gründe dafür, dass statt wie geplant 400.000 Wohnungen im Jahr 2023 nur 295.000 fertig gestellt wurden, liegen auf der Hand: explodierende Baukosten, Fachkräftemangel, Lieferengpässe und eine schwache Nachfrage führten deutschlandweit zu einer Krise in der Baubranche.
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, Wohnungsbau-Projekte dennoch umsetzen zu können, hat sich unser Team von Ganter Architekten viel mit dem Thema „Modulares Bauen“ beschäftigt. Wir sehen hier eine Lösung für schnelle Schaffung von qualitativ hochwertigem Wohnraum. Dabei sind die Zeiten vorbei, in denen Modularbauten mit komplett gleichaussehenden Standartbauten verbunden waren. Prominente Bauwerke sind The Habitat 67 in Montreal, Kanada oder The Eden Projekt in Cornwall, England.
Experten bezeichnen Modulares Bauen bereits als die Zukunft der Architektur. Bei diesem Bauverfahren wird ein Gebäude aus in einer externen Fertigungshalle vorgefertigten Modulen zusammengesetzt. Im Gegensatz übrigens zum Fertigteilbau, bei dem lediglich einzelne Elemente wie Boden, Decken und Wände vorgefertigt wurden. Dabei können selbst Dämmung, Elektronik und Verrohrung bereits in der Produktionshalle vorgenommen werden.
Die fertigen Raummodule werden auf der Baustelle nach dem Baukastenprinzip miteinander verbunden. Eine Bauweise, die eine schnelle und effektivere Fertigstellung von Gebäuden mit einfacherer Qualitätskontrolle und Kostensicherheit möglich macht.
Unser Team hat sich dabei für modulares Bauen in Holzbauweise entschieden.
Die Vorteile:
Bauzeit: Das Wetter als wesentlicher Faktor für Zeitverzögerungen fällt weg, da die Module unter immer gleichen Bedingungen in Fabrikhallen hergestellt werden. Dadurch ist die Terminsicherheit gewährleistet. Die Bauzeit kann dadurch um bis zu 70 Prozent verkürzt werden. Die Vorarbeiten auf der Baustelle können gleichzeitig mit der Produktion der Module in der Halle erfolgen Angenehmer Nebeneffekt: Anwohner werden durch Baulärm sehr viel weniger beeinträchtigt als beim herkömmlichen Bauen.
Baukosten: Bei dem von unserem Team präferierten modularen Bauen in Holzbauweise sind die Baukosten ähnlich wie beim herkömmlichen Bauen. Aufgrund der verkürzten Bauzeit auf der Baustelle reduzieren sich die dortigen Gemeinkosten. Dank Baugleichheit der Module fallen Planungskosten nur einmal an.
Qualität: Modulbauten müssen dieselben Bauvorschriften und Standards einhalten wie vor Ort errichtete Bauten.
Flexibilität: Das modulare Bauen ermöglicht Änderungen und Ergänzungen, durch die sich für ein Modul ganz neue Möglichkeiten ergeben. Selbst wenn es fast oder ganz fertig ist, kann aus einem Modul, das eigentlich ein Büro sein sollte, durch Erweiterung eine Wohnung werden.
Nachhaltigkeit: Wer die Arbeit unseres Teams kennt, der weiß, dass uns Nachhaltigkeit beim Bauen extrem wichtig ist. Auch hier kann modulares Bauen punkten. In einer Produktionshalle errichtete Gebäude erzeugen deutlich weniger Müll. Abfall, der in der Herstellung anfällt, kann vor allem im Holzbau recycelt werden. Dazu kommt, dass alle Module, die eine Reparatur benötigen, einfach entfernt und im Anschluss wieder verbaut werden können. Ist das nicht mehr möglich, ist beim modularen Bauen in Holzbauweise ein Recyceln für neue Bauprojekte möglich. Der Bedarf an Rohstoffen ist dadurch beim modularen Bauen deutlich geringer.
Unser Team ist an mehreren modularen Bauprojekten beteiligt. So zum Beispiel unser Projekt „Biesenthaler Grund“ in Biesenthal, wo 100 Wohnungen entstehen. Auch die Erweiterung des von uns geplanten Stadthotels Bernau soll in Modulbauweise erfolgen, ebenso wie ein Mikro-Appartementhaus in Bernau. Wir hoffen, dass die Realisierung dieser spannenden Projekte bald vorangeht und dass modulares Bauen bald stärker umgesetzt wird, um die Schaffung von Wohnraum voranzutreiben.