Neues Leben statt Abrissbirne für das „Blaue Wunder“ von Cottbus
Hotels, Kindergärten, Mehrfamilienhäuser – unser Team von Ganter Architekten hat schon so einiges gebaut. Aber ein Hochhaus mit 13 Stockwerken sanieren, das war auch für uns etwas Besonderes.
Ende der 60er Jahre entstand der im Volksmund „Blaues Wunder“ genannte Hochhaus-Typ, den es nur dreimal im Osten gab: in Lübbenau, Guben und eben in Cottbus.
Brandschutz, Statik, Schallschutz – die aktuellen Anforderungen an Bau-Standards erfüllte das Hochhaus in der Spremberger Vorstadt von Cottbus nicht und war daher eigentlich dem Abriss geweiht. Doch unser Team fand für alles eine Lösung. So beispielsweise für die Decken, die durch den sparsamen Materialverbrauch zu DDR-Zeiten mit 14 Zentimetern viel zu dünn für heutige Schallschutz-Anforderungen waren und aufgefüllt werden mussten. Überhaupt war die Statik bei dem 13-Geschosser die kniffligste Aufgabe. Unsere Planer konnten an der Tragstruktur des Gebäudes nicht viel verändern. So mussten Innenwände beim Heraustrennen von Teilstücken verdoppelt werden.
Als Generalplaner war Ganter Architekten gemeinsam mit Subunternehmern verantwortlich für alles von der Architektur, über die Statik bis zur Haustechnik.
In einem ersten Bauabschnitt sanierten wir das Hochhaus, im zweiten Bauabschnitt entstand ein Neubau aus dem ehemaligen Heizhaus, das KfW 50-Standards erfüllt.
61 Wohnungen sind im „Blauen Wunder“ entstanden, das im unteren Bereich Gewerbeeinheiten beherbergt. Die zwischen 35 und 120 Quadratmeter großen Wohnungen sind barrierefrei und damit perfekt für das Projekt Senioren-Wohnen geeignet. Alle verfügen über Fußbodenheizung, Einbauküche, barrierefreie Badezimmer und einen Balkon. Unsere Planer haben die Balkone zur Hälfte geschlossen und damit zusätzlichen Wohnraum geschaffen.
Die Wohnungen sind bei den Senioren heiß begehrt, die hier auch in Pflegewohngruppen untergebracht werden können.
Unser Team hat auch bei diesem Projekt für Nachhaltigkeit beim Bauen gesorgt. Sanierung statt Abriss – beim „Blauen Wunder“ in Cottbus hat sich das für alle Beteiligten gelohnt.